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INFOS zu den Äußeren Hebriden
Die Inseln des Westens liegen weit vor der schottischen Küste. Hier hat sich die gälische Kultur noch am ehesten erhalten. Die Äußeren Hebriden sind schön, ursprünglich und wild.
Die „Western Isles“, wie die Schotten sie nennen, ziehen sich als Inselkette über 280 Kilometer an der westlichen Flanke der Highlands entlang – daher haben die Inseln noch den Beinamen „The long Island“. Von Ullapool aus liegt Stornoway, die Hauptstadt von Lewis, rund 90 Kilometer über das Meer entfernt. Und natürlich kann man die Äußeren Hebriden nur per Fähre oder Flugzeug erreichen. Die Kette besteht aus über hundert einzelnen Inseln. Die größten davon sind Lewis, Harris, Uist und Barra.
Ein berühmter Exportschlager der Äußeren Hebriden ist der Harris-Tweed – ein grober, karierter Stoff. Erstaunlicherweise wird er jedoch mehr auf Lewis produziert als auf Harris.
Die Felsen von Lewis wurden geschliffen von den Eiszeitgletschern. So kommt es, dass dort nur sanfte Hügel die Landschaft prägen. Die Ostküste fällt meist steil ab, sodass sich beeindruckende Klippen ergeben. Doch die Westküste ist derart flach, dass sich dort wunderbare Sandstrände bilden konnten, auf denen es sich prächtig spazieren gehen lässt. Etwas ganz besonders ist das dabei das sogenannte Machair. Dabei handelt es sich um eine zarte und sehr fruchtbare Bodenschicht am Übergang zwischen Strand und Torflandschaft. Das Machair birgt dabei eine wunderbar vielfältige Flora und Fauna.
Auf Lewis sollte man den Blick auch stets nach oben richten, denn Seeadler und Steinadler sind mittlerweile wieder häufig zu entdecken. Generell gelten die Western Isles als Paradies für Vogelkundler. Neben Adlern gibt es zum Beispiel die seltenen Cornkrakes, auf Deutsch „Wachtelkönige“ (Crex Crex), die sich im Machair verstecken.
Das Inland von Lewis ist versetzt mit vielen Süßwasser-Seen, also Lochs und Lochans (kleine Lochs), die umgeben sind von Torfboden. All das ist nicht für Landwirtschaft geeignet, so ist Lewis eine sumpfige und wilde Gegend mit wunderbarem Charme. Harris, die Insel, die mit Lewis nur an einer ganz schmalen Stelle bei dem Ort Tarbert verbunden ist, weist hingegen schon ein paar kleine Berge auf, bietet aber auch eine Mischung aus Fels, Torf und Lochs. Im Osten findet sich dabei eine unvergleichliche Single-Track-Roads an der Küste entlang, die an der St. Clement’s Church endet. Zwischen Harris und Uist, der nächsten Insel Richtung Süden, verkehrt eine Fähre, die sich durch ein Gewirr kleine Inselchen bewegt und so eine ganz eigene Landschaft offenbart. Dabei legt die Fähre einen abenteuerlichen Zickzack-Kurs durch die Felsen zurück, der an der kleinen Insel Bernera oberhalb von North-Uist endet. Es lohnt sich hier kurz zu verweilen, denn die kleine Insel verfügt über einen gigantischen Sandstrand. Die beiden Uists und Benbecula sind ebenfalls berühmt für ihre Sandstrände und sind im wesentlichen flacher als Lewis und Harris. Die größte Niederlassung hier ist Lochmaddy, von der aus auch die Fähre nach Uig auf der Isle of Skye ablegt. Benbecula ist ein Flickenteppich aus Wasser und Land, der sehr interessant anzusehen ist – sonst allerdings bietet die Insel nicht allzuviel, sodass der Besucher getrost weiter nach Süden fahren kann. Auf South-Uist erwartet ihn dann der Geburtsort von Flora MacDonald und die beeindruckende Statue der Lady of the Isles. Außerdem gibt es hier das Kildonan-Museum über das Inselleben und den stattlichen Berg Beinn Mhòr, der sich immerhin auf über 600 Meter erhebt. Im Süden liegt der Ort Lochboisdale, von dem aus eine Fähre nach Oban fährt. Die Überfahrt dauert von hier aus schon fünf Stunden. Noch weiter südlich schließt sich die kleine Insel Eriskay an. Sie ist berühmt für ihre kleinen Eriskay Ponies, die sogar schon den Wikingern als Nutztiere gedient hatten, aber heute leider vom Aussterben bedroht sind. Zudem finden sich hier ebenfalls einige schöne Strände. Die gesamte Inselkette von Bernera, über die Uists und Benbecula bis hin nach Eriskay sind über Dämme verbunden, über die die Straßen führen. So lässt sich dieser Bereich also komplett mit dem Auto abfahren. Sowohl von Lochboisdale auf South Uist, als auch von Eriskay aus kann man nach Barra übersetzen. Barra im Süden der Äußeren Hebriden misst nur etwa 20 Kilometer im Durchmesser, bietet aber mit der Kisimul Castle einer der erstaunlichsten Burgen. Denn der Stammsitz des Clan MacNeil liegt vollständig von Wasser umgeben in der Bucht Castlebay. Ein weiteres Highlight der kleinen Insel ist der Flughafen, denn seine Rollbahn besteht aus einem Sandstrand. Die Landung der kleinen Linienmaschine aus Glasgow mitzuerleben ist ein echtes Spektakel.
Die Äußeren Hebriden blicken auf eine lange Geschichte zurück. Schon in der Steinzeit und im Eisenalter waren die Inseln bewohnt. Hinterlassen haben die damaligen Menschen einen der beeindruckendsten Steinkreise der Welt: Callanish. Außerdem noch diverse sehr gut erhaltene Brochs wie das Dun Carloway.
Nach dem Eisenzeitalter hielten die Pikten Einzug auf den Inseln, so lange bis auch hier die Herrschaft der Wikinger begann. Anschließend waren auch die Äußeren Hebriden ein Teil der Lordship of the Isles. Die Clans MacLeod, MacDonald und MacNeill teilten die Inselkette auf. Die MacLeods of Lewis und die MacLeods of Haris herrschten im Norden, Uist war in der Hand der MacDonalds, Barra gehörte den MacNeills. Ein wichtiger Augenblick der Geschichte war sicherlich der Aufenthalt des fliehenden Prinzen Charles Edward Stuart. Mehrere Monate entzog sich der Prinz hier seiner Gefangennahme – bis er schließlich durch Flora MacDonald auf die Insel Skye gebracht wurde. Floras Geburtsort ist, wenn man es genau nimmt, unbekannt. Auf der Insel South-Uist, die ebenfalls ein Teil der Inselkette der Äußeren Hebriden ist, befindet sich ein Denkmal, das an ihre Geburt erinnert. Einige Insel-kundige allerdings zweifeln stark an diesem Platz als Geburtsort. Es gibt nicht nur Überbleibsel aus der fernen Vergangenheit, sondern auch erst kürzlich verlassenen Behausungen, die das Leben auf der Insel vor wenigen Jahrzehnten zeigen. Es sind die Blackhouse-Dörfer von Arnol und Na Gearranan, wo getrockneter Torf vor den Türen gestapelt wird und im Inneren sogar noch alte Webstühle das berühmte Harris-Tweed herstellen. Erwähnenswert ist die Tradition der Guga-Hunters. Jedes Jahr fahren zehn ausgewählte Personen von Lewis auf den Felsen von Sula Sgeir, ein kleines Eiland, das etwa 50 Kilometer im Norden liegt. Dort bleiben sie tagelang im rauen Atlantik, um junge Tölpel zu schlachten. Sie sind die einzigen, die das in Großbritannien noch dürfen. Zu einer gewissen Berühmtheit gelangten die Guga-Hunter durch das lesenswerte Buch "Blackhouse" ein Krimi aus der Lewis-Trilogie von Peter May. Eine ganz junge Geschichte hat dagegen noch die derzeit westlichste Whisky-Brennerei Schottlands. Sie liegt im Westen der Isle of Lewis und ist auch die einzige auf den Äußeren Hebriden. Ihr Name ist Abhainn Dearg Distillery.
Auf den gesamten Äußeren Hebriden leben rund 25.000 Menschen. 19.000 davon alleine auf Lewis und Harris, 9.000 in der Hauptstadt Stornoway. Die meisten von Ihnen betreiben Fisch- und Krabbenfang. Dazu kommen noch der Tourismus als Arbeitgeber und die Produktion des Harris-Tweed. Auf den Western Isles hat sich das Gälische noch am stärksten erhalten: Bis zu Dreiviertel der Menschen haben hier noch diese Sprache im alltäglichen Gebrauch. Ein wichtiger Punkt gerade auch für die Planung des Einkaufs auf den Inseln: Auf den Äußeren Hebriden ist der Anteil der Presbyterianer sehr hoch. Die Anhänger dieser reformierten Kirche heiligen den Sabbath – sodass also am Sonntag viele Geschäfte geschlossen haben.
Wir besuchen auf unserer Tour die Inseln Harris und Lewis!
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